Probleme mit zu vielen WordPress-Plugins und warum manuelle Implementierung besser sein kann

Artikel vom 1. Mai 2023, Voraussichtliche Lesezeit 7 min,©Der Webfuchs

WordPress ist eine der am häufigsten genutzten Content-Management-Systeme (CMS) weltweit und bietet eine Vielzahl von Plugins, um die Funktionalität Deiner Website zu erweitern. Plugins können das Hinzufügen von Funktionen wie Kontaktformularen, Galerien, Caching, Sicherheit, SEO und vielem mehr erleichtern. Doch je mehr Du davon installierst, desto größer werden die Probleme, die Du möglicherweise hast.

Hier sind einige der Probleme, die durch die Verwendung von zu vielen WordPress-Plugins entstehen können:

Performance-Probleme

Jedes Plugin, das Du zu Deiner Website hinzufügst, fügt auch Code hinzu, der von Deinem Server ausgeführt werden muss. Je mehr Plugins Du hast, desto mehr Code muss Dein Server verarbeiten. Dies kann zu einer langsameren Website und einer schlechteren Benutzererfahrung führen.

Ein Beispiel ist das Jetpack-Plugin von WordPress, das aufgrund seiner zahlreichen Funktionen und Abhängigkeiten eine erhebliche Belastung für die Website darstellen kann. Andere Plugins, die schlecht optimiert sind oder viele Datenbankabfragen durchführen, können ebenfalls zu einer schlechten Performance führen. Es ist wichtig, vor der Verwendung eines Plugins zu recherchieren und sicherzustellen, dass es gut optimiert und kompatibel mit Deiner Website ist, um Probleme zu vermeiden.

Sicherheitsrisiken

Jedes Plugin, das Du zu Deiner Website hinzufügst, erhöht das Risiko von Sicherheitslücken. Wenn ein Plugin eine Schwachstelle hat, können Angreifer die Sicherheitsmaßnahmen Deiner Website umgehen. Je mehr Plugins Du hast, desto größer ist das Risiko.

Es gibt immer wieder WordPress-Plugins, die Sicherheitsprobleme aufweisen. Ein bekanntes Beispiel aus der Vergangenheit ist das Plugin “WordPress SEO by Yoast”, das eine kritische Sicherheitslücke aufwies. Andere Plugins, die unzureichend aktualisiert oder von unsicheren Quellen heruntergeladen wurden, können ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Es ist wichtig, nur Plugins aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem offiziellen WordPress-Plugin-Repository oder von bekannten Entwicklern herunterzuladen. Es ist auch ratsam, regelmäßig Backups Deiner Website durchzuführen und WordPress-Updates zeitnah zu installieren, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen.

Kompatibilitätsprobleme

Nicht alle WordPress-Plugins sind miteinander kompatibel. Wenn Du zu viele Plugins installierst, kann es zu Konflikten kommen, die sich auf die Funktionalität Deiner Website auswirken.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es immer wieder WordPress-Plugins gibt, die Kompatibilitätsprobleme mit anderen Plugins oder mit bestimmten WordPress-Versionen aufweisen. Zum Beispiel kann ein Plugin, das speziell für eine ältere Version von WordPress entwickelt wurde, nicht mehr vollständig kompatibel sein, wenn WordPress aktualisiert wird.

Es ist auch möglich, dass verschiedene Plugins miteinander in Konflikt geraten und dadurch die Kompatibilität beeinträchtigt wird. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass ein Plugin nicht ordnungsgemäß funktioniert, wenn es mit bestimmten Themes oder anderen Plugins verwendet wird.

In der Vergangenheit gab es eine Reihe von WordPress-Plugins die Kompatibilitätsprobleme mit anderen Plugins oder bestimmten WordPress-Versionen verursacht haben. Einige Beispiele dafür sind:

  1. Jetpack: Ein bekanntes Plugin mit einer Vielzahl von Funktionen, das jedoch in der Vergangenheit Kompatibilitätsprobleme mit einigen Themes und anderen Plugins aufgewiesen hat.
  2. WP Super Cache: Ein Caching-Plugin, das Probleme mit einigen Themes oder Plugins verursachen kann, wenn es falsch konfiguriert oder nicht ordnungsgemäß verwendet wird.
  3. NextGEN Gallery: Ein Plugin zur Erstellung von Bildergalerien, das in der Vergangenheit Probleme mit bestimmten Themes oder anderen Plugins verursacht hat.
  4. WooCommerce: Ein beliebtes Plugin für den Aufbau von Online-Shops, das jedoch in der Vergangenheit Kompatibilitätsprobleme mit einigen Themes und anderen Plugins aufgewiesen hat.
  5. WPForms: Ein Plugin zur Erstellung von Formularen, das in einigen Fällen Kompatibilitätsprobleme mit anderen Plugins oder Themes aufweisen kann.

Beachte dabei, dass die Kompatibilität von Plugins von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Qualität des Codes, der Version von WordPress und anderen Plugins, die auf Deiner Website installiert sind. Es ist daher immer ratsam, regelmäßig Tests durchzuführen und sicherzustellen, dass alle Plugins auf Deiner Website ordnungsgemäß funktionieren und keine Kompatibilitätsprobleme auftreten.

Es ist wichtig, vor der Verwendung eines Plugins zu recherchieren und sicherzustellen, dass es kompatibel mit Deiner WordPress-Version und anderen Plugins ist, die Du verwendest. Es ist auch ratsam, regelmäßige Tests durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle Plugins auf Deiner Website ordnungsgemäß funktionieren und keine Kompatibilitätsprobleme auftreten.

Um diese Probleme zu vermeiden, kann es besser sein, Funktionen manuell zu implementieren, anstatt ein Plugin zu verwenden. Hier sind einige Vorteile der manuellen Implementierung von Funktionen:

Reduzierte Datenbankbelastung

Wenn Du eine Funktion manuell implementierst, reduzierst Du die Anzahl der Abfragen, die an die Datenbank gesendet werden. Dies kann dazu beitragen, die Ladezeit Deiner Website zu verbessern und die Datenbank zu entlasten.

Ein Beispiel für eine Funktion, die zu einer reduzierten Datenbankbelastung führen kann, wenn sie manuell implementiert wird, ist die Verwendung von benutzerdefinierten Abfragen (Custom Queries) anstelle von Plugins, die ähnliche Aufgaben erfüllen.

Plugins, die z.B. eine Verwandte Beiträge (Related Posts) Funktion bieten, erstellen normalerweise eine zusätzliche Abfrage an die WordPress-Datenbank, um die relevanten Beiträge abzurufen. Dies kann dazu führen, dass die Datenbank zusätzlich belastet wird und möglicherweise die Website-Performance beeinträchtigt.

Durch die manuelle Implementierung einer benutzerdefinierten Abfrage kann man jedoch die Anzahl der Abfragen reduzieren und die Effizienz der Datenbank verbessern. Man kann beispielsweise eine eigene benutzerdefinierte Abfrage erstellen, die die relevanten Beiträge direkt aus der Datenbank abruft, ohne dass ein Plugin eine zusätzliche Abfrage durchführen muss.

Dadurch wird die Last auf der Datenbank reduziert, was zu einer besseren Performance der Website führen kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Erstellung und Implementierung von benutzerdefinierten Abfragen Erfahrung und Kenntnisse in der WordPress-Entwicklung erfordert.

Höhere Flexibilität

Wenn Du Funktionen manuell implementierst, hast Du volle Kontrolle über den Code und kannst ihn anpassen, um Deinen spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Du kannst die Funktion jederzeit ändern, aktualisieren oder erweitern, um sicherzustellen, dass sie perfekt zu Deiner Website passt.

Ein Beispiel für eine Funktion, bei der man durch manuelle Implementierung höhere Flexibilität hat als durch die Verwendung eines Plugins, ist die Erstellung von benutzerdefinierten Seitenvorlagen (Custom Page Templates).

Plugins, die die Möglichkeit bieten, benutzerdefinierte Seitenvorlagen zu erstellen, können zwar nützlich sein, aber sie haben oft Einschränkungen hinsichtlich der Gestaltung und Funktionalität. Wenn man jedoch eine Seite mit einer einzigartigen Gestaltung und Funktionalität benötigt, kann es sinnvoller sein, eine eigene benutzerdefinierte Seitenvorlage zu erstellen.

Durch die manuelle Erstellung einer benutzerdefinierten Seitenvorlage kann man die volle Kontrolle über das Design und die Funktionalität der Seite haben. Man kann beispielsweise eigene HTML-, CSS- und JavaScript-Code schreiben und die Funktionen von WordPress nutzen, um die gewünschten Elemente und Funktionen zu implementieren.

Dies bietet eine höhere Flexibilität und ermöglicht es einem, eine Seite zu erstellen, die genau auf die Anforderungen der Website zugeschnitten ist. Außerdem kann man eine benutzerdefinierte Seitenvorlage auch für mehrere Seiten verwenden, um eine konsistente Gestaltung und Funktionalität auf der gesamten Website sicherzustellen.

Bessere Wartbarkeit

Wenn Du Funktionen manuell implementierst, weißt Du genau, was in Deinem Code passiert. Du kannst den Code leichter debuggen, Fehler beheben und mögliche Probleme lösen. Dies macht es einfacher, Deine Website zu warten und sicherzustellen, dass sie immer einwandfrei funktioniert.

Ein Beispiel für eine Funktion, bei der man durch manuelle Implementierung eine bessere Wartbarkeit hat als durch die Verwendung eines Plugins, ist die Erstellung von benutzerdefinierten Funktionen (Custom Functions).

Plugins können zwar nützlich sein, aber sie haben oft den Nachteil, dass sie für eine bestimmte Aufgabe erstellt werden und möglicherweise nicht flexibel genug sind, um sich an die spezifischen Anforderungen einer Website anzupassen. Wenn man jedoch eine bestimmte Funktion benötigt, die nicht durch ein verfügbares Plugin abgedeckt wird, kann es sinnvoll sein, eine eigene benutzerdefinierte Funktion zu erstellen.

Durch die manuelle Erstellung einer benutzerdefinierten Funktion hat man die volle Kontrolle über den Code und kann sicherstellen, dass er den Anforderungen der Website entspricht. Man kann beispielsweise Funktionen erstellen, die die Website-Performance verbessern, die Sicherheit erhöhen oder die Funktionalität erweitern.

Eine benutzerdefinierte Funktion kann auch leichter gewartet werden als ein Plugin, da man den Code direkt in der WordPress-Funktionen.php-Datei oder in einem separaten Funktionen-Plugin speichern kann. Dadurch ist es einfacher, Änderungen vorzunehmen oder den Code zu aktualisieren, wenn dies erforderlich ist.

Dies bietet eine bessere Wartbarkeit und ermöglicht es einem, den Code der Website zu optimieren und anzupassen, um sicherzustellen, dass er den Anforderungen der Website entspricht.

Ein weiteres Beispiel für bessere Wartbarkeit durch manuelle Implementierung betrifft die Funktion “Kopieren” von Beiträgen im WordPress-Dashboard. Standardmäßig bietet WordPress diese Funktion nicht an, jedoch gibt es diverse Plugins, die diese Funktion hinzufügen.

Allerdings kann es in einigen Fällen dazu kommen, dass diese Plugins nicht mehr mit den neuesten WordPress-Versionen kompatibel sind und somit ein Update erfordern. Falls der Plugin-Entwickler das Update nicht bereitstellt, muss man entweder auf die Funktion verzichten oder ein alternatives Plugin suchen.

Wenn man die Funktion allerdings manuell implementiert, indem man den entsprechenden Code in die functions.php-Datei oder in einem separaten Funktionen-Plugin einfügt, kann man sicherstellen, dass die Funktion auch bei zukünftigen WordPress-Versionen funktioniert, solange man den Code entsprechend aktualisiert und anpasst. Dadurch wird die Wartbarkeit erhöht und man ist unabhängig von Drittanbieter-Plugins.

<?php

function copy_post() {
    global $wpdb;
    $post_id = $_GET['post'];
    $post = get_post( $post_id );
    if ( isset( $post ) && $post->post_type == 'post' ) {
        $new_post = array(
            'post_title' => $post->post_title . ' (Copy)',
            'post_content' => $post->post_content,
            'post_status' => 'draft',
            'post_author' => $post->post_author,
            'post_category' => $post->post_category,
            'post_excerpt' => $post->post_excerpt,
            'post_name' => sanitize_title( $post->post_title ) . '-copy',
            'post_date' => date( 'Y-m-d H:i:s' ),
            'post_date_gmt' => date( 'Y-m-d H:i:s' ),
            'post_modified' => date( 'Y-m-d H:i:s' ),
            'post_modified_gmt' => date( 'Y-m-d H:i:s' ),
        );
        $new_post_id = wp_insert_post( $new_post );
        $taxonomies = get_object_taxonomies( $post->post_type );
        foreach ( $taxonomies as $taxonomy ) {
            $post_terms = wp_get_object_terms( $post_id, $taxonomy, array( 'fields' => 'slugs' ) );
            wp_set_object_terms( $new_post_id, $post_terms, $taxonomy, false );
        }
        wp_redirect( admin_url( 'post.php?action=edit&post=' . $new_post_id ) );
        exit;
    }
}
add_action( 'admin_action_copy_post', 'copy_post' );
add_action( 'post_row_actions', 'copy_post_link', 10, 2 );

function copy_post_link( $actions, $post ) {
    if ( current_user_can( 'edit_posts' ) && $post->post_type == 'post' ) {
        $actions['copy'] = '<a href="' . wp_nonce_url( 'admin.php?action=copy_post&post=' . $post->ID, 'copy_post_' . $post->ID ) . '">Copy</a>';
    }
    return $actions;
}

Dieser Code fügt einen “Kopieren”-Link in die Aktionen einer Beitragsreihe ein. Wenn der Benutzer auf den Link klickt, wird der Inhalt des ausgewählten Beitrags kopiert und ein neuer Beitrag wird als Entwurf erstellt. Dieser Code ist einfach zu verstehen und anzupassen, um den Anforderungen des individuellen Projekts zu entsprechen. Wenn sich jedoch in Zukunft Änderungen am WordPress-Core ergeben, kann der Code entsprechend aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass er weiterhin funktioniert.

Fazit

Die Verwendung von zu vielen WordPress-Plugins kann die Performance, Kompatibilität und Sicherheit Deiner Website negativ beeinflussen. Wenn Du Funktionen wie Kontaktformulare, Galerien oder andere hinzufügen möchtest, solltest Du erwägen, sie manuell zu implementieren, um die Datenbankbelastung zu reduzieren, die Anpassbarkeit zu verbessern und die Performance zu optimieren. Durch die manuelle Implementierung von Funktionen hast Du volle Kontrolle über Deinen Code, was es einfacher macht, Fehler zu beheben und Deine Website zu warten.

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Der Webfuchs

"Der Webfuchs" ist ein Pseudonym des Webentwicklers Stephan Bloemers. Geboren 1967 in Duisburg und aktuell in Düsseldorf ansässig, begann er bereits 1999 mit der Erstellung von Websites. Durch selbständiges Lernen erwarb er die notwendigen HTML-Kenntnisse und registrierte 2001 seine erste Top-Level-Domain "derwebfuchs.de", die damals bereits kostenlose Ressourcen für Webmaster bereitstellte.

Über die Jahre hat Stephan weitere Projekte realisiert, darunter einen Blog über seinen damaligen Kegelclub. Alle von ihm erstellten Websites werden als Hobby betrieben.

Neben dem Basteln an seinen Websites verbringt Stephan seine Freizeit gerne mit Spielen wie Poker oder Schach.

Stephan hat sich im Laufe seiner Karriere auf die Entwicklung von benutzerfreundlichen und effektiven Websites spezialisiert. Seine Leidenschaft für Technologie und Design spiegelt sich in seiner Arbeit wider und er ist stets bemüht, auf dem neuesten Stand zu bleiben, um die bestmöglichen Lösungen anbieten zu können.

In seiner Freizeit ist Stephan ein begeisterter Blogger und teilt gerne sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen Webentwicklern und Interessierten. Seine Leidenschaft für die Online-Welt und seine Fähigkeit, komplexe Themen einfach und verständlich zu vermitteln, machen ihn zu einer wertvollen Ressource für alle, die sich für Webentwicklung und Online-Marketing interessieren.

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